Anoye wird im 11. Jahrhundert erstmals unter den Namen Anoia im Kopialbuch der Abtei Saint-Pé erwähnt. In der Volkszählung im Jahre 1385 wurden 45 Haushalte gezählt und vermerkt, dass die Siedlung Noye in der Bailliage von Lembeye liegt.
Die Kirche ist Maria gewidmet. Ursprünglich als Kapelle der mittelalterlichen Burg wahrscheinlich im 12. Jahrhundert erbaut, weist das einfache Gebäude noch Schießscharten und andere Maueröffnungen auf, die seine zweite Funktion als Verteidigungsbau verraten. Es wird angenommen, dass die Kirche während der Hugenottenkriege zerstört wurde. Allein das Portal von der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, im gotischen Stil gehalten, ist heute noch erhalten. Von 1757 bis 1764 wurde die Kirche vollständig wiederaufgebaut, ein Jahrhundert später ein Glockengiebel hinzugefügt. Im Innern befinden sich die Grabsteine der Äbte des Laienklosters. Die Glasfenster wurden am Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts eingesetzt.[6][7][8]
Alter Bauernhof „Lacommande“. Das Wohnhaus des alten Bauernhofs war einer der Anbauten der Pilgerherberge, die 1315 vom Johanniterorden für die Pilger auf dem Jakobsweg eingerichtet wurde. 1341 wurde sie der Komturei von Caubin unterstellt. Eine Kapelle, eine Mühle und ein Haus des Pächters gehörten in jener Epoche dazu. Obwohl das mittelalterliche Gebäude im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet wurde, bleibt es ein wichtiges Zeugnis der ehemaligen Komturei.[9]
Außerhalb des heutigen Ortszentrums ist ein ovaler Erdhügel mit Spuren eines ihn umgebenden Grabens zu erkennen. An dieser Stelle befand sich eine mittelalterliche Erdhügelburg, die Siedlung Anoia aus den Aufzeichnungen des 11. Jahrhunderts. Sie bestand aus einer Burg, einer Kirche und einem Lehnsgut.[10]
Château de Salettes. Die Familie Labarthe errichtete das Schloss im 17. Jahrhundert an einer strategisch günstigen Stelle am Jakobsweg am Rand des Ortszentrums. Die Familie behielt das Schloss mindestens bis 1746, danach über eine Heirat die Familie Nays-Candau und schließlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Familie Salettes, deren Namen das Gebäude heute trägt. Das Schloss war Schauplatz von Auseinandersetzungen mit den Lehnsherren der Familie Astis, die Gründer des Laienklosters von Anoye. Es ist sogar ein Duell zwischen Jacques d’Astis und Jean de Labarthe überliefert, bei dem Letzterer zu Tode kam. Das heutige Schloss ist gut erhalten. Westlich des Gebäudes befindet sich ein Barockgarten.[11][12]
Bei der Volkszählung 1385 wurde bereits das Schloss der Familie Astis erwähnt. Im Jahre 1569 als Laienkloster vermerkt, ab 1646 als das Adelshaus der Astis. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude restauriert, wie die Inschrift der Jahreszahl 1784 zusammen mit dem Familienwappen der Astis auf dem Sturz der Eingangstür zeigt.[13][14]
↑Conseil régional d’Aquitaine: Église Notre-Dame d’Anoye. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017 (französisch).
↑Conseil régional d’Aquitaine: Vieille ferme « Lacommande ». Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017 (französisch).
↑Conseil régional d’Aquitaine: Motte d’Anoye. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017 (französisch).
↑Conseil régional d’Aquitaine: Château de Salettes. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017 (französisch).
↑Conseil régional d’Aquitaine: Abbaye laïque d’Astis. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017 (französisch).