Garos
Garos (Frankreich)
Garos (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Luys en Béarn
Koordinaten 43° 30′ N, 0° 28′ WKoordinaten: 43° 30′ N, 0° 28′ W
Höhe 94–236 m
Fläche 12,06 km²
Einwohner 264 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 22 Einw./km²
Postleitzahl 64410
INSEE-Code

Rathaus von Garos

Garos ist eine französische Gemeinde mit 264 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arzacq-Arraziguet).

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Garròs.[1] Die Einwohner werden Garossiens und Garossiennes genannt.[2]

Geographie

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Garos liegt ca. 30 km nördlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Garos von den Nachbargemeinden:

Piets-Plasence-Moustrou Cabidos Arzacq-Arraziguet
Morlanne Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Louvigny
Bouillon Uzan
Larreule
Fichous-Riumayou

Garos liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Luy de France, strömt zusammen mit einem seiner Zuflüsse, der Rance, durch das Gemeindegebiet.[3]

Geschichte

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Garos entwickelte sich im 12. Jahrhundert rund um eine Motte auf einer steil abfallenden Anhöhe. Eine Grundherrschaft wurde gebildet, die im Jahre 1375 Gaston Fébus, Vicomte von Béarn empfing. Auf diesem wegen der geografischen Lage aus militärischer Sicht einzigartigen Standort wurde im 16. Jahrhundert ein Versammlungsort für die Bearner Truppen, insbesondere während der Hugenottenkriege, als die Gemeinde bei der Mobilisierung rund tausend Arkebusiere empfing.[2]

Die Lage auf einem der Jakobswegs nach Santiago de Compostela verschaffte der Entwicklung einen weiteren Schub. 1385 war Garos eine der größten Siedlungen im Béarn und in der Volkszählung wurden 89 Haushalte gezählt. Die Gemeinde wurde 1343 Hauptsitz der Bailliage, später eines Kantons. In Garos und im heutigen Ortsteil Jagou befanden sich zwei Laienklöster als Vasall von der Vicomté von Béarn bzw. von der Bailliage von Garos.[2][4]

Seit dem 14. Jahrhundert entwickelte sich das Töpferhandwerk in der Gemeinde und gewann eine immer größer werdende Bedeutung bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Handwerker in Garos entwickelten eine Technik, die dem Ton die Konsistenz von Steinzeug gibt. Jeder Bauernhof besaß in der damaligen Zeit einen einfachen Brennofen, wie zahlreiche Funde belegen.[2]

Toponyme und Erwähnungen von Garos waren:

Einwohnerentwicklung

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Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von 768 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis zu den 1990er Jahren insgesamt um rund drei Viertel gesunken. Seitdem ist die Zahl der Bewohner wieder stetig angestiegen.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 271 239 203 207 186 191 209 222 264
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6][7]

Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Saint-Barthélemy von Garos

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[12]
Gesamt = 20

Verkehr

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Garos wird durchquert von den Routes départementales 262, 297 und 834, der ehemaligen Route nationale 134.

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Commons: Garos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Garos. Gasconha.com, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  2. a b c d Garos. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  3. Ma commune : Garos. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  4. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 67, 84, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  5. Notice Communale Garos. EHESS, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  6. Populations légales 2006 Commune de Garos (64234). INSEE, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  7. Populations légales 2014 Commune de Garos (64234). INSEE, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  8. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Barthélemy de Garos. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Conseil régional d’Aquitaine: Chrisme de l’église Saint-Barthélemy de Garos. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Motte féodale de Garos. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Le moulin de Garos. André und Jany Rey, Besitzer der Mühle, abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).
  12. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Garos (64234). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.