Odysseas Elytis, 1974

Odysseas Elytis (griechisch Οδυσσέας Ελύτης, eigentlich griechisch Οδυσσέας Αλεπουδέλης Odysseas Alepoudelis; * 2. November 1911 in Iraklio auf Kreta; † 18. März 1996 in Athen) war ein griechischer Dichter, Maler und Literaturnobelpreisträger.

Leben

Elytis’ Familie, die ursprünglich aus Lesbos stammte, zog 1914 nach Athen, wo er 1930 ein Jurastudium an der Universität Athen aufnahm. Später unterbrach er jedoch sein Studium, um sich ganz seinen literarischen und künstlerischen Interessen zuzuwenden. In dieser Zeit lernte Elytis unter anderem den Dichter Andreas Embirikos kennen, einen der ersten Verteidiger des Surrealismus in Griechenland. Zwischen den beiden entstand eine feste Männerfreundschaft.

Im Jahr 1935 veröffentlichte er seine ersten Gedichte in der Zeitschrift Néa Grámmata („Neue Literatur“) und nahm auch im selben Jahr – mit Collagen – an der ersten internationalen Surrealismus-Ausstellung in Athen teil. In den nächsten Jahren folgten die Veröffentlichung von Prosanatolismí („Orientierungen“) in Makedonikés iméres („Makedonische Tage“), die 1939 als Buch unter dem Titel I klepsýdres tou agnóstou („Sanduhr des Unbekannten“) erschien, gefolgt von Ílios o prótos („Sonne, die Erste“). Elytis wurde so zu einem der wichtigsten Vertreter der Generation der 30er-Jahre. Im Zweiten Weltkrieg war Elytis ein Verfechter der griechischen Unabhängigkeit und nahm am griechischen Widerstandskampf teil. Er schrieb damals das Werk Ásma iroikó ke pénthimo giá ton chaméno anthipolochagó tis Alvanías („Heroischer und elegischer Gesang für den Leutnant, der im Albanienfeldzug verloren ging“).

Nach dem Krieg wurde Elytis zunächst Programmleiter im griechischen Rundfunk und veröffentlichte in dieser Zeit außer Literatur- und Kunstkritiken nur wenig. Die 1948 begonnene hymnische Dichtung To áxion estí, die allgemein als sein Hauptwerk gilt, erschien so erst 1959. Sie wurde von Mikis Theodorakis als Volksoratorium Axion esti bearbeitet. Elytis hielt sich eine Zeit lang im Ausland auf, beispielsweise 1948–1952 in Paris. Dort schloss er Freundschaft mit Dichtern wie André Breton, Paul Éluard, René Char, Pierre Jean Jouve und Henri Michaux, aber auch mit Künstlern wie Matisse, Pablo Picasso und Alberto Giacometti.

In den fruchtbaren Jahren zwischen 1960 und 1980 veröffentlichte Elytis eine Vielzahl von Gedichtsammlungen und Dichtungen. Im Jahr 1979 wurde Elytis der Nobelpreis für Literatur verliehen.[1]

Werke

Gedichte

Prosa

Übersetzungen

Übersetzungen ins Deutsche

Filmografie

Literatur

Anmerkungen

  1. Literatur-Nobelpreis ’79, Zeit Online
  2. Jan Wagner, 'Wach' ich oder träum' ich? 30 Jahre Schlaf: Elytis' Traumprotokolle', in: Tagesspiegel (Berlin), 15. Juni 2004.
  3. Franz Schneider, 'Die Träume des Odysseas Elytis', in: Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg), 26. Juni 2004.
  4. Andreas Dorschel, 'Wortschäumerei. Der Dichter Odysseas Elytis in seinen Traumprotokollen', in: Süddeutsche Zeitung Nr. 198 (27. August 2004), S. 16.
  5. Johannes Thiele, '21 Träume'. Besprechung 'Odysseas Elytis: Die Träume', in: die Drei. Zeitschrift für Anthroposophie, Nr. 10, 2005, S. 97 (diedrei.org/hefte-anzeigen).
  6. Brigitte Romankiewicz, Besprechung 'Odysseas Elytis: Die Träume', in: Jung Journal. Forum für Analytische Psychologie, Heft 15, Februar 2006, S. 34 (www.cgjung.org).
  7. Stefan Berkholz, Besprechung 'Aller Anfang ist Poesie', in: WDR 3 Mosaik, 11. Juli 2019 (www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr3/wdr3-mosaik/audio-aller-anfang-ist-poesie-100.html).
  8. deutschlandfunk.de: Essays des Nobelpreisträgers Odysseas Elytis - Rätselhafte Wunder der Schöpfung. Abgerufen am 23. September 2023.